Gedächtnistraining für Demenzerkrankte sind kleine Übungen, mit denen die kognitive Leistung erhalten werden soll. Sie fordern die Gehirnleistung und aktivieren das Gehirn aus dem Ruhemodus. Gedächtnistraining bei Demenz hat zum Ziel, die Konzentrationsfähigkeit zu steigern und den Gedächtnisverlust, der mit der Erkrankung einhergeht, zu verlangsamen. Eine Heilung von Demenz ist dadurch allerdings nicht möglich.
Das Gedächtnistraining bei Menschen mit Demenz sollte ganzheitlich erfolgen. Dabei geht es nicht darum, eine einzelne Fähigkeit abzurufen. Vielmehr sollen die Sinne, der Geist und der Körper angesprochen werden. Das gelingt, indem die Sinneswahrnehmungen gestärkt, das Langzeitgedächtnis aktiviert und Bewegung gefordert wird. Die kleinen Erfolge, die Sie miteinander erleben, stärken zudem das Selbstwertgefühl und erhalten die Sozialkompetenz.
Gedächtnisübungen bei Demenz sind als Aktivierung von Demenzerkrankten gedacht. Sie dienen nicht dazu, einer Demenzerkrankung vorzubeugen.
5 Tipps für Regelmäßigkeit im Gedächtnistraining bei Demenz
Um die kognitiven Fähigkeiten so lange wie möglich zu erhalten, ist es wichtig, dass das Demenz-Gedächtnistraining regelmäßig, am besten jeden Tag, in kurzen Einheiten durchgeführt wird.
- Erfolg & Selbstwert: Passen Sie die Schwierigkeit der Übungen an die geistigen Fähigkeiten der demenzerkrankten Person an. Schaffen Sie Erfolgserlebnisse beim Demenz-Gedächtnistraining – so stärken Sie das Selbstwertgefühl Ihres Gegenübers.
- Spaß: Finden Sie heraus, welche Übungen und Rätsel der demenzerkrankten Person Spaß machen. Nur mit Spaß werden die Gedächtnisspiele für den Demenzerkrankten zur täglichen Routine.
- Langzeitgedächtnis: Aktivieren Sie das Wissen, das im Langzeitgedächtnis abgelegt ist. Vermeiden Sie aktuelle Bezüge zu Politik und Tagesgeschehen. Aufgrund der Demenzerkrankung kann sich die betroffene Person diese Informationen nicht merken. Sie steht dann unter Druck, was schlussendlich zu Überforderung und Frust führt.
- Kurze Einheiten: Auch wenn Sie die Konzentrationsfähigkeit trainieren, können sich demenzerkrankte Menschen meist nur für kurze Zeit konzentrieren. Schieben Sie, wenn möglich, lieber mehrere kleine Einheiten am Tag ein. Die 10 Minuten der sogenannten 10-Minuten-Aktivierung können hier ein guter Richtwert sein.
- Vorhandenes stärken: Wenn Sie die Defizite durch Übungen aufholen möchten, werden Sie schnell auf Frust und Überforderung stoßen. Fokussieren Sie sich beim Gedächtnistraining von Demenzerkrankten stattdessen lieber darauf, die noch vorhandenen Kompetenzen zu stärken.